fluss-frau.ch
Aare_Remake Logbuch

Von Liliane Waldner


Warum ein Aare Remake?


Mit der Aare hat im Frühling 2011 alles begonnen. Ich habe damals noch keine Systematik für meine Flusswanderungen entwickelt und bin einfach an den verschiedenen Orten losgelaufen. Deshalb ist das Aare-Logbuch ein Patchwork. Damals habe ich noch nicht fotografiert. Das Aare-Logbuch ist schwächer illustriert als das von kleineren Flüssen, die ich in den späteren Jahren erwandert habe.

Nach all den Jahren der Flusswanderungen und tausenden von marschierten Kilometern darf ich sagen: Die Aare ist die Power-Lady oder Grande Dame der Schweizer Flüsse. Sie ist der bedeutendste Schweizer Inlandfluss. Dies zeigt der direkte Vergleich mit dem Rhein vor dem Zusammenfluss der beiden Flüsse in Koblenz. Die Aare weist bis zu ihrer untersten Messstelle in Untersiggenthal-Stilli ein Einzugsgebiet von 17625 km2 auf. Der Gletscheranteil an ihrer Fläche beträgt 2.1 Prozent.  Der Rhein hat bis zur letzten Messstelle Rekingen vor der Vereinigung mit der Aare ein Einzugsgebiet von 14718 km2. Der Gletscheranteil an seiner Fläche beträgt 0.6 Prozent. Die Aare ist der Hauptfluss des Wasserschlosses Schweiz. Kurz und gut: Sie ist so etwas wie die Power-Frau unter den Schweizer Flüssen. Sie ist der Fluss der Bundesstadt Bern. Sie hat ein reichhaltig illustriertes Logbuch verdient.
Die Aare ist der Fluss der Bundesstadt!
Obwohl meine Krankheit weiter fortgeschritten ist und mich zwingt, kleinere Brötchen zu backen, sprich viel kürzere Wegstrecken zu gehen, will ich mich für die Aare anstrengen. Dank des Anstosses der Aare zu meinem Flusswander-Projekt kann ich heutzutage noch gehen. Die Flüsse motivieren mich zu einem intensiven, täglichen Training und ausgedehnten Fussmärschen. Sogar die Therapeutin hat mir, gesagt, dies sei der Grund, dass ich noch mobil sei. Deshalb ehre ich die Aare mit einer Wiederbegehung auf dem Hauptteil ihrer Länge. Die Strecken beim Wasserschloss, entlang von Thunersee und Brienzersee, von Brienz nach Meiringen sowie vom Grimselhospiz zum Oberaarsee sowie weiter zum Grimselpass bin ich später abgelaufen. Ich habe sie fotografisch im ursprünglichen Aare-Logbuch dokumentiert. Sie müssen nicht wiederholt werden.

Kurzsteckbrief der Aare

Die Aare ist 288 Kilometer lang. Sie entspringt im Oberaargletscher und Unteraargletscher im Grimselgebiet. Ihre Quellhöhe beim Oberaargletscher ist 2310 m.ü.M. Sie mündet auf 311 m.ü.M. bei Koblenz in den Rhein. Sie fliesst durch die Kantone Bern, Solothurn und Aarau.

Mehr darüber:

http://de.wikipedia.org/wiki/Aare

Link zum ursprünglichen Logbuch der Aare:

http://www.fluss-frau.ch/aare.html
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Neujahrstag 2023: Koblenz - Böttstein

Bereits in der heutigen Auftakts-Etappe wird klar, dass die Aare die Power-Lady unter den Schweizer Flüssen ist. Die Brücke bei ihrer Mündung in den Rhein habe ich bereits beim Rhein-Projekt überschritten und fotografiert, weshalb ich mir das heute ersparen kann.

Ich überschreite die Aare beim Kraftwerk Klingnau und wandere auf der Westseite des Klingnauer Stausees flussaufwärts. Der Stausee ist auf dieser Seite im oberen Teil ein Vogelparadies. Das frühlingshaft milde Wetter lockt deshalb die Vogel-Freundinnen und Freunde mit ihrer schweren Kameraausrüstung in Scharen an. Ich könnte das nicht noch schleppen. Eine Frau gesteht mir, dass ihr die Kamera bereits zweimal heruntergefallen und kaputt gegangen ist.

Oberhalb der Brücke bei Döttingen besteht der Weg aus Naturbelag. Zuerst kommt das Wasserkraftwerk Beznau in Sicht und nach dem Aufstieg zum Schloss Böttstein erhalte ich vom stillgelegten Informationspavillon der AXPO einen guten Blick zum Kernkraftwerk Beznau. Das ist Power pur: Zwei Wasserkraftwerke und ein Kernkraftwerk zum Auftakt!

Als ich aus dem Gelände des geschlossenen Besucherzentrums der AXPO die beiden Kühltürme fotografiere, überkommt mich Wehmut. Der Pavillon ist ausser Betrieb, altert und sein Areal wird schmuddelig. Der Landgasthof des Schlosses ist seit Jahren geschlossen. Damals wurden wir von der kantonsrätlichen EKZ-Kommission von den NOK-Verantwortlichen (heute AXPO) nach der Besichtigung der Kraftwerksinsel Beznau zu weiteren Informationen und Gesprächen sowie zu einem feinen Mahl mit Wein vom nahen Rebberg empfangen. So wurde auch die Macht der früheren Strombarone gediegen repräsentiert. Heute ist das nur noch ein Schatten seiner selbst und die AXPO auf Hilfestellungen des Bundes angewiesen. Ich war Bankrätin der Zürcher Kantonalbank, der sichersten Universalbank der Welt. Ich würde weinen, wenn die Zürcher Kantonalbank auch einen solchen Niedergang erleiden müsste.

Entlang der Radwegroute bin ich 8,8 Kilometer gelaufen.

Links:

Das Kraftwerk (klingnauerstausee.ch)


https://www.axpo.com/ch/de/ueber-uns/energiewissen.detail.html/energiewissen/wasserkraft.html

Kernkraftwerk Beznau-1 und -2 (KKB) - Portrait KKB (kernenergie.ch)

Kernkraftwerk Beznau (axpo.com)

Schloss Böttstein im unteren Aaretal - Gemeinde Böttstein (boettstein.ch)

Schloss Böttstein · Schlösser & Burgen · Erleben · Aargau Tourismus
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3. Januar 2023: Böttstein - Lauffohr

Die Postautochauffeurin ist besonders aufmerksam, als ich in Böttstein aussteige. Als wir uns später wieder zweimal kreuzen, sie auf der Landstrasse und ich auf dem separaten Radweg, winken wir uns gegenseitig zu. Ich hoffe, ab der Haltestelle Rebberg einen guten überblick zum Fotografieren des Paul Scherrer Instituts zu erhalten. Das ist wegen der Baumreihen jedoch nicht möglich. Ich komme erst von Gelände des bedeutenden Forschungsinstituts aus dazu. Vor sehr vielen Jahren erhielt ich dort eine Information. Der Komplex erscheint mir jetzt viel grösser zu sein.

Ich folge dem Radweg bis Stilli, wo ich von der ersten Aarebrücke unterhalb des Wasserschlosses die Aare fotografiere. Auf dem Weg nach Lauffohr erblicke ich im Waldstück moos-verwachsene Bunkeranlagen aus der Zeit des Reduits. Von Lauffohr habe ich eine gute Sicht auf das Wasserschloss und die Vereinigung von der Limmat mit der Aare. Ich erblicke die kleine Wiese auf Vogelsang gegenüber, wo meine Cousine Gisela und ich fotografiert wurden.

Das heutige Wegstück beträgt 7,1 Kilometer.   Das genügt, zumal es immer wieder nieselt.

Links:

Paul Scherrer Institut (PSI)


Wasserschloss  Brugg & Region (bruggregio.ch)
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Dreikönigstag 2023: Lauffohr - Brugg

Ich wandere ab Lauffohr Dorf auf die Brücke nach Vogelsang, von wo aus ich die Mündung der Reuss in die Aare sowie die Eisenbahnbrücke darüber fotografiere. Dann geht es am Waffenplatz vorbei flussaufwärts. Ich überquere via die Insel Geisseschachen die Aare und damit auch den architektonisch besonderen Mülimattsteg.

In Windisch fotografiere ich zuerst die Kirche des früheren Klosters Königsfelden. Hier wurde der Habsburger König Albrecht ermordet und seine Witwe Elisabeth liess am Tatort ein Kloster errichten. Von dort folge ich dem Legionärspfad zum Amphitheater von Vindonissa.

Brugg heisst so, weil es bereits in alter Zeit an der Engstelle der Aare eine Brücke gab. Dort steht der Schwarze Turm als Wächter. Er ist das Wahrzeichen von Brugg. Nach so viel Geschichte genehmige ich mir einen Kaffeehalt in der Altstadt von Brugg.

Die heutige Wegstrecke beträgt 7,5 Kilometer.  

Links:

Aaresteg Mülimatt Windisch - Kanton Aargau (ag.ch)

--Kloster Königsfelden  Erinnerungsort der Habsburger  Museum Aargau

Römerlager Vindonissa (museumaargau.ch)

Schwarzer Turm Brugg · Aussichten · Erleben · Aargau Tourismus
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11. Februar 2023: Brugg - Schinznach Bad

Die Zeit für den Aare-Weg nach Schinznach Bad wird mit einer Stunde und dreissig Minuten angegeben. Es dauert nicht lange, bis die Halux-Druckstelle zu schmerzen beginnt. Ferner ist der Akku meiner Hauptkamera leer und ich muss die Handycam benutzen.

Ich komme am Vindonissa-Museum sowie Marie Heim Vögtlin Weg vorbei, bevor der Aare-Weg durch die Auenlandschaft zwischen Brugg und Wildegg beginnt. Ich wandere unterhalb der Habsburg durch, die ich bei früherer Gelegenheit besuchte. Dort ist der Stammsitz der Habsburger-Dynastie. In Schinznach Bad ist mein schmerzender Fuss um Entlastung dankbar.

Links:

--
Vindonissa Museum  Römische Funde aus 100 Jahren Forschung  Museum Aargau

aue-wildegg-brugg-2015.pdf (ag.ch)

Bad Schinznach (bad-schinznach.ch)
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12. Februar 2023: Schinznach Bad - Wildegg


Die Wegzeit ist mit einer Stunde 15 Minuten angegeben. Deshalb wage ich es, am folgenden Tag meine Wanderung mit anderen Wanderschuhen und Druckpflastern fortzusetzen. Jetzt schmerzt es einfach anders und ich bin froh, in Wildegg anzukommen.

Ich entdecke Biberspuren an Bäumen. Die kleinen Kerle sind sehr fleissig. In Holderbank besteige ich den Aaresteg, um von dort das Schloss Wildenstein zu fotografieren. Ich setze mich auf eine Bank mit einem guten Ausblick zum Schloss Wildegg, das ich einmal mit meiner Mutter besuchte. Bei einer Tafel für den Jogging-Weg Jura-fit, der von Jura-Cement gesponsort wird, erblicke ich ein Gemeindewappen mit dem Kopf eines Afrikaners darauf. Das ist bemerkenswert. Meine Recherchen ergeben, dass es sich um das Wappen der Gemeinde Möriken-Wildegg handelt und der Kopf eines Schwarzen seine Gründe hat. Siehe Link unten.

Links:

-
Home - Schloss Wildenstein  Veltheim im Aargau (schloss-wildenstein.ch)

--Schloss Wildegg  Barockes Schloss- und Gartenerlebnis  Museum Aargau

jurafit - Home

-Mohren in zwei Aargauer Gemeindewappen  das sind die Gründe (aargauerzeitung.ch)
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18. Februar 2023: Wildegg - Aarau

Die Wanderzeit wird mit zweieinhalb Stunden angegeben. Dies sind etwa 11 Kilometer.

Zuerst fotografiere ich die Mündung des Aabachs in die Aare. Das Gewässer stammt aus dem Seetal mit Hallwylersee und Baldeggersee. Ich betrachte mir die riesige Anlage von Jura Cement. Danach geht es Aare-aufwärts. Ich durchschreite den weiteren Teil des Auenschutzgebietes. Dabei komme ich am Kraftwerk Rupperswil-Auenstein sowie dem Schloss Biberstein vorbei. Während der Nuller Jahre dieses Jahrhunderts lief ich von Zürich nach Aarau und wanderte diesen Flussabschnitt entlang. Es ist bezüglich Renaturierung einiges seither geschehen. Weil ich jetzt viel langsamer laufe, fallen mir die diversen Inseln in der Aare auf. Ich schreite jene ab, an deren oberen Ende das Kraftwerk Rupperswil-Auenstein liegt.

Aarau ist die Kantonshauptstadt. Albert Einstein ging dort zur Kantonsschule. Dies wird auf einer Plakette im Bahnhof erwähnt. Ich habe sie bereits für das Suhre-Logbuch fotografiert.

Links:

Startseite - JURA Management AG (juramaterials.ch)

Aue Aarau-Wildegg - Kanton Aargau (ag.ch)


Laufwasserkraftwerk Rupperswil-Auenstein | SBB

Home - Stiftung Schloss Biberstein

Aarau - die lebenswerte Kleinstadt | aarau info

Herzlich willkommen in Aarau
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20. Februar 2023: Stadtbummel in Aarau

Aarau ist eine besondere Kleinstadt und ein Stadtbummel wert. Besonders sind der Gertrud-Wagner-Brunnen, der vor dem Saxer-Haus steht. Sie war eine Ordensschwester, die ein Spital stiftete, das früher an der Stelle des Saxer-Haus stand. Die reformierte Stadtkirche überragt die Altstadt.

Höhepunkte sind das Schloss, in dem 1798 das Direktorium der Helvetischen Republik residierte. Es war das erste Bundeshaus der Schweiz. Albert Einstein war der berühmteste Schüler der Alten Kantonsschule Aarau. Das entsprechende Schulgebäude ist nach ihm benannt. Als ich nach dem Ort herumfrage, treffe ich auf eine Physikerin. Sie erzählt mir, dass Einsteins Vorbildung für die ETH zuerst nicht genügte. Er wurde zur Kantonsschule Aarau gesandt, die für ihre mathematisch-naturwissenschaftliche Ausrichtung exzellent war. Dort konnte sich eines der bedeutendsten Genies der Wissenschafts-Geschichte entfalten.

Link:

(20+) Facebook
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24. Februar 2023: Aarau - Schönenwerd

Es ist neblig, als ich beim Pulverturm Aarau verlasse. Von der Sportanlage sowie der Pferderennbahn Schachen ist nichts zu sehen. Ich laufe der langgezogenen Schacheninsel entlang. Beim Stauwehr Schönenwerd steht ein Gebäude, das Zoo am Stauwehr genannt wird. Es wurde von Malerlehrlingen mit exotischen Tieren bemalt. Wegen dem Wehr und Kraftwerk bei der Schachenbrücke wurden Aufwertungsmassnahmen für die Natur getroffen.

Danach folgt ein zauberhafter Naturweg bis zur Badi Schönenwerd. Am Uferweg zum Bally-Park mit dem historischen Fabrikgebäude erblicke ich eine Hochwasserstandsmarke. 2007 wäre der Uferweg überschwemmt gewesen. Die Weltmarke Bally gibt es nicht mehr. Geblieben ist ein Park für Erholung suchende. Neben dem Bahnhof steht ein bekannter Outlet.

Links:

-
Aktueller Stand  Wasserkraft Aarau (wasserkraft-aarau.ch)

Schönenwerd - Wie ein Berufsschullehrer mit Malerei sogar den Basler Zolli-Direktor in Staunen versetzte (solothurnerzeitung.ch)

Bally-Park | BALLYANA - Sammlung Industriekultur

Bally (hls-dhs-dss.ch)
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26. Februar 2023: Schönenwerd - Dulliken

Es ist ein Biswind-Sturm angesagt. Trotzdem ziehe ich los, weil es wollene Unterwäsche und eine Thermosflasche für den Tee gibt. Es ist das erste Mal in diesem Winter, dass ich warmen Tee mitnehmen muss. In Dulliken lese ich, dass die Wegzeit von Bahnhof zu Bahnhof zwischen den beiden Orten mit einer Stunde 35 Minuten angegeben wird. Nachgeholt sei hier, dass die Wegzeit der Voretappe von Aarau nach Schönenwerd mit einer Stunde 25 Minuten angeschrieben ist.

Ich gehe über die Brücke nach Niedergösgen, um die neubarocke Schlosskirche zu fotografieren. Sie steht auf dem Platz einer ehemaligen Burg. Danach geht es einer langgestreckten Insel entlang mit Industrie darauf sowie dem Wasserkraftwerk Gösgen. Von der Insel aus habe ich einen guten Ausblick auf das Kernkraftwerk Gösgen. Kernkraftwerke sind in der Schweiz in Nachbarschaft zu bestehenden Wasserkraftwerken gebaut worden. Grund ist, dass die Infrastruktur wie Erschliessungstrassen für schweres Baugerät und ein Park mit Transformatoren sowie Hochspannungsleitungen für den Abtransport des Stroms dort bereits vorhanden ist.

Ich komme noch an der früheren Burgruine Göskon in Obergösgen vorbei. Aber jetzt ist es mir zu kalt, nochmals die Handschuhe auszuziehen, um den Hügel zu fotografieren. 

Links:

Niedergösgen - Die Schlosskirche (niedergoesgen.ch)


Laufkraftwerk Gösgen (alpiq.ch)

Sicher, umweltverträglich und wirtschaftlich - Kernkraftwerk Gösgen-Däniken AG (kkg.ch)

Obergösgen - Ruine Burg Göskon (obergoesgen.ch)
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4. März 2023: Dulliken - Olten 

Die Wegzeit ist mit einer Stunde und 25 Minuten angegeben. Dank dem Hinweis einer Oltner Einwohnerin unternehme ich einen Abstecher über das imposante Gleisareal des Eisenbahnknotenpunkts Olten. Olten ist eine Eisenbahnstadt. Vorerst muss ich Dulliken verlassen, am Stauwehr Winznau vorbeikommen und unter Eisenbahnbrücken hindurch. Danach befolge ich den Tipp der Oltnerin und biege vor dem ersten Lichtsignal vom Uferweg ab, überquere die Strasse und gelange über eine stählerne Fussgängerbrücke über das Eisenbahnareal. Die Aussicht von dort dürfte die Herzen der Eisenbahnfans höher schlagen lassen.

Danach laufe ich Richtung Bahnhof Olten, unterquere ihn und komme ans Aare-Ufer. Es ist Zeit für eine Rast mit Ausblick auf die alte Holzbrücke und die Altstadt. Den Nachmittag widme ich einem Streifzug durch die Altstadt. Dort befindet sich ein Schriftstellerweg mit Texten der Oltner Schriftsteller Franz Hohler, Alex Capaul, Pedro Lenz. Auf der anderen Seite der Altstadt besuche ich die neuromanisch gebaute Kirche St. Martin. Sie ist weitherum sichtbar. Die Fassade des Rathskellers erinnert daran, dass sich Olten im Bauernkrieg 1653 mit der armen und aufständischen Landbevölkerung solidarisierte. Am Aare-Ufer werden die berühmten Oltner Josef Munzinger, Bundesrat (1791-1855), Johann Jakob Trog, Direktor Schweizer Centralbahn (1807-1867), Martin Disteli, Kunstmaler (1802-1844) und Pater Ildefons von Arx, Verfasser des ersten zusammenhängenden Werkes zur Stadtgeschichte (1755-1833) geehrt.


Links:

Wasserkraftwerk Gösgen, neues Stauwehr Winznau (alpiq.ch)


Olten Tourismus - Schweizer Schriftstellerweg

Alte Holzbrücke in Olten | Schweiz Tourismus (myswitzerland.com)

St. Martin (Olten) (katholten.ch)

Olten - Olten im Bauernkrieg
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7. März 2023: Olten - Rothrist

Nach dem Verlassen der Stadt geht der Weg parallel zur Bahnlinie flussaufwärts. Immer imponiert mir die imposante Festung Aarburg, wenn ich mit der Eisenbahn vorbeifahre. Jetzt stehe ich vor der mittelalterlichen Festung, an deren Fuss das reizvolle Städtchen Aarburg liegt. Heute dient die Festung einem Massnahmenheim für jugendliche Männer. Markant ist die neugotische Kirche mit ihren zwei Türmen vor der Festung. Das ganze Ensemble am Fluss weckt in mir Erinnerungen an das Stift Melk an der Donau nahe Wien.

Einmalig in Europa ist das Naturphänomen der Aare-Wage im Hafen von Aarburg. Durch die besondere Lage und die Einmündung des Baches Mühletych wird das Wasser der Aare um 300 Meter flussaufwärts gedrängt, bevor es allenfalls nach weiteren Drehungen endlich flussabwärts fliessen kann.

Auf dem Weg nach Rothrist komme ich an der Mündung der Wigger sowie des Rothkanals und auch dem Kraftwerk Ruppoldingen vorbei. Der Flussabschnitt ist wegen Ausgleichsmassnahmen des Kraftwerks naturnah gestaltet worden.

Die Wanderzeit beträgt heute gemäss den Wanderwegschildern insgesamt zwei Stunden 20 Minuten.


Links:

Festung Aarburg · Schlösser & Burgen · Erleben · Aargau Tourismus


Festung Aarburg - burgenseite.ch

Aarburg | Grav (ref-kirchen-ag.ch)

-Die Aarewaage  ein einzigartiges Naturphänomen - SWI swissinfo.ch

Laufkraftwerk Ruppoldingen (alpiq.ch)
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Abschnitt Rothrist - Murgenthal

Bei der ersten Aare-Begehung 2011 verband ich zwischen die beiden Orten zu Fuss via einen Waldweg, weil es dazwischen keinen Uferweg entlang der Aare gibt. Beim Rot-Projekt wanderte ich von Rothrist nach Murgenthal entlang des Rothkanals und kam so zu Bildern der Gegend. Siehe Rot (fluss-frau.ch)




18. März 2023: Murgenthal - Aarwangen

Vom Bahnhof gelange ich rasch an den Uferweg. Er ist bis Wynau ein schmaler Pfad. Ich treffe auf zwei Fischer. Vor der Kirche von Wynau erblicke ich das Schild «Urkraft Aare» wieder. Es hat mich schon vor zwölf Jahren beeindruckt. Es erklärt, dass das Aare-Knie zwischen Wynau und Wolfwil der einzige noch naturbelassene Flussteil zwischen Bielersee und Koblenz ist. In der Tat fliesst die Aare dort noch urtümlich. Die einzigartige Aare-Landschaft ist bundesrechtlich geschützt und von nationaler Bedeutung. Sie ist aber im Zuge der Energiewende durch einen Ausbau des Kraftwerks Wynau gefährdet.

Ich raste bei der Fährstation zwischen Wynau und Wolfwil. Weiter oben komme ich am Kraftwerk Oberwynau vorbei und von dort geht es nach Aarwangen mit seinem Schloss. Aufgrund der Wegschilder muss mit einer Wanderzeit von einer Stunde 55 Minuten gerechnet werden.

Links:

Soll die Aare bei Wolfwil der Energiewende geopfert werden? (solothurnerzeitung.ch)


Aare-Fähre - Freizeit/Tourismus Oberaargau (myoberaargau.com)

Schloss Aarwangen (schloss-aarwangen.ch)
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21. März 2023: Aarwangen - Wangen an der Aare

Bei der Haltestelle Schloss Aarwangen gibt das Wanderwegschild bis zum Bahnhof Wangen an der Aare 2 Stunden 35 Minuten an, für mich eine Tageswanderung. Die Route ist gemütlich. Ich komme am Kraftwerk Bannwil vorbei. Dort wird zurzeit ein neuer Fischpass gebaut. Eine Rast lege ich bei der Mündung der önz in die Aare ein. Dort kommt es zu einem kurzen Gespräch mit einem Paar aus Wynau. Es will, dass der natürliche Flusslauf der Aare dort erhalten bleibt. Bisherige Versuche zum Ausbau des Kraftwerks Wynau seien immer gescheitert.

Bei der Brücke von Walliswil wechsle ich das Ufer. Dann gelange ich über einen Kanal zur Insel mit dem Zivilschutzübungsplatz der Armee und erblicke überraschenderweise ein Kleinwasserkraftwerk, das wie das Biberkraftwerk in Hirschthal an der Suhre mit archimedischen Schrauben betrieben wird. Nur gibt es hier in Wangen an der Aare eine Reihe von archimedischen Schrauben. Das Kraftwerk scheint aber nicht mehr betrieben zu werden und vor sich hin zu dämmern. Es gibt nur ein Verbotsschild der BKW, aber keine Erläuterungen.

Von der Insel gelange ich via der historischen Holzbrücke in das Städtchen Wangen an der Aare.

Links:

Neuer Fischpass für Wasserkraftwerk Bannwil - BKW


Gemeinde Wangen an der Aare, 3380 Wangen an der Aare - Gemeinde (wangen-a-a.ch)

Bern: Schloss Wangen a.d. Aare Le château de Wangen a.d. Aare (swisscastles.ch)
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23. März 2023: Wangen an der Aare - Luterbach

Die heutige Distanz beträgt etwa 8 Kilometer. Ich folge anfänglich dem Radweg, danach dem kombinierten Rad- und Wanderweg. Zuerst fotografiere ich das Logo am Betriebsgebäude der Matratzenfabrik Roviva. Dann geht es über Land. Ich komme an der Justizvollzugsanstalt von Solothurn vorbei.

Ich fotografiere das Kraftwerk Flumenthal. Die Papierfabrik Attisholz gibt es nicht mehr. Ich komme noch mit einem Mann ins Gespräch, der dort noch arbeitete. Die gesamte Papierindustrie ist in Solothurn zusammengebrochen: Attisholz, Biberist, Utzensdorf. Der denkmalgeschützte Teil steht in Attisholz noch. Auf der Seite der Aare ist in Luterbach ein  modernes Werk von Biogen entstanden.

Der Wind weht immer heftiger und ich bin froh, auf den Bahnhof von Luterbach zu gelangen. In Luterbach lebte der verstorbene Bundesrat Willy Ritschard. Sein Strassenschild habe ich für das Emme-Logbuch fotografiert.

Links:

roviva - bester Schweizer Hersteller für Matratzen & Lattenroste


Justizvollzugsanstalt Solothurn - Amt für Justizvollzug - Kanton Solothurn

Laufkraftwerk Flumenthal (alpiq.ch)

Geschichte | Attisholz-Areal | Seit 1881

Home - Biogen Produktionsanlage Luterbach (biogen-solothurn.ch)
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4. April 2023 - Luterbach - Solothurn

Als Wanderzeit bis zum Bahnhof Solothurn sind eine Stunde 10 Minuten angegeben. Ich werde jedoch weiter wandern, um die Krummturmschanze zu fotografieren und mich in der Altstadt umzusehen.

Der Weg führt zur Brücke über die Emme und an der Kehrichtverbrennungsanstalt vorbei an die Mündung der Emme in die Aare. Beim Rastplatz an der Mündung liegt mitten auf dem Weg ein toter Schwan. Ich fotografiere ihn und rufe die Polizei an. Die Beamtin sagt mir, dass sie den Wildhüter aufbietet. Von der Mündung führt der Wanderweg mitten in die Stadt Solothurn hinein und weiter.

Ich fotografiere das Schloss Emmenholz. Es wurde von der Familie von Roll gebaut, einem alten Patriziergeschlecht, das die Eisenwerke aufbaute.

Ich gelange in die Stadt, fotografiere die Silhouette der Altstadt und wandere bis zum Krummturm, der Krummturmschanze sowie zum Hafen Solothurn. Ich muss jedoch auf die andere Uferseite, um einen guten Fotoblick zur Krummturmschanze und zur Eisenbahnbrücke zu erhalten. Danach besichtige ich die St. Ursen Kathedrale. Ein Kaffeehalt ist notwendig, um die notwendige Energie zur Besteigung des Turmes der St. Ursen Kathedrale zu gewinnen. Ein sehr hilfsbereiter Herr begleitet mich auf dem steilen Auf- und Abstieg. Es stellt sich heraus, dass er auch SAC-Mitglied ist.

Die Eintrittsgebühr zur Aussichtsplattform ist erst oben fällig.  Der Mann, der sie erhebt, ist ein IV-Rentner, der nach seinen Worten die höchste Arbeitsstelle von Solothurn hat. Er verlangt von mir nur den Studententarif, weil ich behindert bin. Der hilfsbereite Begleiter übernimmt sogar diese Gebühr für mich. Die Aussicht ist grandios. Gut können die Rucksäcke im Turmzimmer gelagert werden, denn die Bise bläst auf der 66 Meter über Grund liegenden Terrasse kräftig.

Die St. Ursen Kathedrale ist den Märtyrern Ursus und Victor gewidmet. Sie waren beide Soldaten der thebäischen Legion, die vom Massaker an der thebäischen Legion im damaligen Agaunum fliehen konnten. Diese Legion stand unter dem Kommando des heiligen Mauritius, weshalb der Ort des Massakers heute St. Maurice heisst. In Solothurn wurden die christlichen Soldaten geköpft, weil sie nicht den römischen Göttern opfern wollten. Sie liefen mit den Köpfen unter dem Arm noch ein Stück weit dem Aare-Ufer entlang. Das Wunder gleicht jenem der getöteten Zürcher Stadtheiligen Felix, Regula und Exuperantius, die auch dem Massaker in Agaunum entkamen und flüchteten. Alle kamen sie aus Theben, das auch als Luxor bekannt ist. Sie waren Afrikaner bzw. Afrikanerin und mussten eine schwarze Hautfarbe haben, wie das bei Menschen in Oberägypten der Fall ist. Diese Seite der Erzählung wird leider ziemlich unter dem Deckel gehalten.

Nach dem erlebnisreichen Tag kaufe ich im Bahnhof Solothurn ein öufi Bier, denn die 11 ist in Solothurn eine magische Zahl und Solothurn der elfte Stand der Eidgenossenschaft. Bei der Thebäischen Legion soll es sich um die 11. Legion gehandelt haben.




Links:

Familie von Roll von Emmenholz | Geschichte | Portrait | Stahl Gerlafingen (stahl-gerlafingen.com)


Unteres Emmenholz - Zuchwil - SOgenda

Krummturm (solothurn-city.ch)

St. Ursen-Kathedrale (solothurn-city.ch)

-heiligederschweiz.ch  Urs und Viktor

Magische Zahl 11 | Solothurn Tourismus (solothurn-city.ch)
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6. April 2023: Verenaschlucht

Heute unternehme ich einen Abstecher in die Verenaschlucht sowie die Einsiedelei. Die heilige Verena spielt in der Legende über die thebäische Legion sowie Ursus und Victor eine wichtige Rolle.
Die Verenaschlucht gilt auch als Kraftort. Es lebt ein Eremit in der Eremitage. Leider hat es bis anhin nur eine Eremitin gegeben. Weil Verena eine ägyptische Frau war und aus Theben, auch Luxor genannt, stammte, wäre es zu begrüssen, wenn eine schwarze Frau die Stelle der Eremitin einnehmen würde. Verena gilt als Cousine des heiligen Mauritius. Dieser wird immer schwarz abgebildet.

Ich kopiere hier eine kurze Zusammenfassung der Geschichte der Stadt Solothurn ab:
«Wenige Jahre bevor 313 das Christentum zur offiziellen Staatsreligion erklärt wurde, kamen nach einem Bericht von Bischof Eucherius von Lyon Ursus und Victor, Angehörige der Thebäischen Legion, nach Solothurn. Nachdem sie der Ermordung von gegen 6'600 christlichen Soldaten in St. Maurice entrinnen konnten, wurden sie in Solothurn gefangen genommen und enthauptet. Nach der Legende stiegen sie in der Gegend des heutigen Klosterplatzes mit ihren Häuptern wieder aus der Aare, in die sie geworfen worden waren, und wurden an der Stelle der heutigen St.-Peters-Kapelle begraben. Ihre Grabstätte entwickelte sich zu einem bekannten Wallfahrtsort.

Auf die Kunde vom Märtyrertod des heiligen Victor zog auch die heilige Verena, die gemäss der Legende der thebäischen Legion bis nach Mailand gefolgt war, nach Solothurn, wo sie sich als Eremitin in die nach ihr benannte Waldschlucht nördlich der Stadt zurückzog. Weil Verena so viele Leute anzog, soll sie vom ruchlosen Tyrannen der römischen Herrschaft inhaftiert, nachdem sie diesen von einem Fieber befreit hatte aber wieder freigelassen worden sein. Sie kehrte in die Schlucht zurück und vollbrachte dort ihr erstes Wunder. Später verliess sie Solothurn und wanderte weiter der Aare entlang. Gestorben ist sie um 320 in Zurzach, wo sie auch begraben ist.»

Mehr Informationen sind unter folgenden Links enthalten. Es befindet sich dort auch ein Gedicht von Silja Walter über Verena. Die Einsiedelei und die Kapellen in der Verenaschlucht sind ab Bahnhof Solothurn zu Fuss in etwa 40 Minuten zu erreichen.

Links:

Verenaschlucht (solothurn-city.ch)

Home (einsiedelei.ch)

Verena von Zurzach - Ökumenisches Heiligenlexikon

-heiligederschweiz.ch  Verena

Die Heilige Verena oder wie eine Ägypterin nach Zurzach kam (nationalmuseum.ch)
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Ostersonntag 2023: Storchensiedlung Altreu und Witi

Für eine Komplettierung und rudimentäre Nachbebilderung bin ich 2012 die Strecke Bellach - Solothurn abgelaufen. Damals habe ich ein Bild der Witi gemacht. Das alles ist im ursprünglichen Aare-Logbuch beschrieben.

Mit meiner Cousine wandere ich deshalb ab Station Selzach direkt zum Storchendorf Altreu mit seiner Storchensiedlung, die zu den bedeutenden in Europa zählt. Dort liegt das Infozentrum Witi, das über die Geschichte der Witi, die Juragewässerkorrektion sowie die Entstehung der Storchensiedlung Altreu Auskunft gibt. Mehr siehe im Link unten. Wir essen im Restaurant zum grünen Aff zu Mittag. Sogar auf dem Dach des Restaurants stehen Storchennester.

Vom Bahnhof Selzach hin und zurück muss mit etwa je 25 Minuten gerechnet werden.

Links:

Startseite | Infozentrum Witi Altreu (infowiti.ch)
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22. April 2023: Altreu - Büren an der Aare

Das Wanderwegzeichen gibt zweieinhalb Stunden an, das Radwegzeichen 11 Kilometer. Der Start in Altreu ist neblig. Die Sonne bricht erst nach Unterquerung der Autobahnbrücke durch. Ich pausiere an einem sonnigen Rastplatz neben der Kirche von Staad.

Nach Ueberschreitung des Bachs Leugene, der dort auch Kantonsgrenze ist, genehmige ich mir in einer Besenbeiz Kaffee und Kuchen. Danach geht es bei leichtem Regen flott ins Städtchen Büren an der Aare. Auch dieses Aarestädtchen verfügt über eine Holzbrücke. Sie ist allerdings ein Neubau, weil die alte Brücke einem jurassischen Brandanschlag zum Opfer fiel. Büren an der Aare hat ein Schloss. Eine Plakette an dem Schloss erinnert an den ehemaligen radikalliberalen Bundesrat Jakob Stämpfli, der dort eine Lehre bei der Gemeindeschreiberei machte.

Links:

Tourismus Büren an der Aare - Sehenswertes (bueren.ch)
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30. April 2023: Alte Aare, Häftli

In alter Zeit floss die Aare in Schleifen von Aarberg her oberhalb von Büren an die Aare in die vom Bielersee her fliesende Zihl. Das führte zu vielen überschwemmungen. Bei der Juragewässerkorrektion wurde die Aare von Aarberg bis Hagneck in den Bielersee geführt. Danach wurde der Nidau-Büren-Kanal gebaut, der das Wasser vom Bielersee abführt. Ab dem Hafen von Biel fliesst noch ein kanalisierter Arm der Zihl bei Port in den Nidau-Büren-Kanal.

Ein naturbelassener Lauf der Alten Aare fliesst noch ab dem Hagneck-Kanal bei Aarberg zum Nidau-Büren-Kanal. Auf der anderen Seite des Kanals ist noch eine riesige, wasserreiche Schleife der Alten Aare übriggeblieben. Die so gebildete Insel heisst Häftli und besteht aus einem Naturschutzgebiet entlang des Flussarmes sowie aus Landwirtschaftsland mit hablichen Bauernhöfen sowie etwas Industrie entlang des Kanals. Dort stand einst auch eine Ziegelei.

Dort, wo die Alte Aare auf die Zihl traf, steht ein Beobachtungsturm über das Naturschutzgebiet. Er ist in etwa 40 Minuten ab dem Städtli von Büren zu Fuss erreichbar. Er bietet eine gute Aussicht über die zauberhafte Naturlandschaft. Das Gebiet beim Turm trägt den Flurnamen Höll. Als ich ihn 2011 bestieg, machte ich noch keine Bilder. Das hole ich heute nach. Danach folge ich ein gutes Stück weit der Alten Aare des Häftli und biege danach Richtung dem Städtchen ab. Unweit des Beobachtungsturms gelange ich von der Kanalstrasse zum Gedenkstein eines ehemaligen Internierungslagers des Zweiten Weltkrieges. 6'000 polnische Soldaten, die für Frankreich kämpften, waren dort interniert. Später wurden auch jüdische Flüchtlinge ins Lager verlegt.  

Links:

Häftli - Ala - Schweizerische Gesellschaft für Vogelkunde und Vogelschutz


Zuerst in die Höll und dann ins Häftli - Outdoor (tagesanzeiger.ch)

Internierungslager Büren - «Die Effizienz des Lagers war so elementar wie primitiv» - News - SRF

Vereinigung für Heimatpflege Büren - Sammlung

Aktuelle-Einsichten-aus-der-Internierung-MZ-20.6.2020.pdf (geschichte-luzern.ch)
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Fortsetzung auf http://www.fluss-frau.ch/aare_remake_2.html

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Quelle: Bundesamt für Landestopografie swisstopo