fluss-frau.ch
Thur_Remake Logbuch

von Liliane Waldner

Warum ein Thur Remake?

Im Herbst 2011 und Frühling 2012 bin ich den gesamten Thurweg entlang von der Mündung in den Rhein bis zur Quelle der Wildhauser Thur gewandert. Ich habe damals noch keine Bilder gemacht, weshalb das Thur-Logbuch kaum bebildert ist. Das soll mit der Zweitbegehung der Thur nachgeholt werden. Die Thur ist der längste Ostschweizer Inlandfluss. 2015 bin ich von Unterwasser bis in Quellgebiet der Säntisthur gewandert und habe dies im ursprünglichen Thur-Logbuch auch bildlich hinterlegt. Siehe: Thur (fluss-frau.ch)

Einführung in die Thur

Die Thur misst von der Quelle der Säntisthur bis zur Mündung in den Rhein 134,6 km. Sie entsteht aus dem Zusammenfluss von Säntisthur und Wildhauser Thur auf 900 m.ü.M. bei Unterwasser. Der Quellbach der Säntisthur entspringt auf etwa 1465 m.ü.M. beim Flurnamen Langenbühl am Fuss des Säntis. Er hat ein Einzugsgebiet von 19.5 km2 und eine Abflussmenge von 0.830 m3/s. Die Wildhauser Thur entspringt auf 1017 m.ü.M. nahe der Bergbahnstation Thur-Oberdorf. Ihr Einzugsgebiet umfasst 12.5 km2 und ihre mittlere Abflussmenge beträgt 0.290 m3/s. Die Thur mündet zwischen Flaach und Ellikon am Rhein auf 345 m.ü.M. in den Rhein. Sie fliesst durch die Kantone St. Gallen, Thurgau und Zürich.

Mehr über die Thur auf:

http://de.wikipedia.org/wiki/Thur_(Rhein)

http://www.umwelt.sg.ch/home/Themen/wasser/grundlagen/hydrometrie/hydrometrie/liste_aufgehoben.html
Zum Seitenanfang
Quelle: Bundesamt für Landestopografie swisstopo
Thurauen - Ostersonntag 2024


Zusammen mit meiner Cousine Gisela wandere ich durch die Thurauen. Wir fahren bis Ziegelhütte Flaach und gelangen nach wenigen Minuten zum Naturzentrum Thurauen. Dieses bietet Informationen und Ausstellungen über die Thurauen und deren Geschichte. Dort ist auch ein Campingplatz angesiedelt.

Die Thurauen sind die grösste Auenlandschaft des Mittellandes. Die Auenwälder wurden nach langjährigen politischen Auseinandersetzungen renaturiert. Anstoss waren die verheerenden überschwemmungen an der Thur im Jahr 1978. Die Auenwälder dienen dem Hochwasserschutz.

Wir wandern den Rhein hinauf zur Mündung der Thur. Dort führt ein Holzsteg durch den Auenwald. Darauf folgt ein Pfad auf einem Damm bis zum Thurhof. Von dort geht es auf verzweigten Waldwegen bis zum Aussichtsturm.

Links:

--Naturzentrum Thurauen  WILLKOMMEN IM NATURZENTRUM THURAUEN  DEM TOR ZUM GRÖSSTEN AUENGEBIET DES SCHWEIZER MITTELLANDS (naturzentrum-thurauen.ch)
Zum Seitenanfang
27. April 2024: Flaach - Andelfingen

Ich starte bei der Bushaltestelle Wesenplatz. Ich gehe der Strasse zur Strassenbrücke nach Dachsen entlang. Von dort wandere ich auf der rechten Seite fluss-aufwärts. Ich raste bei einer Aussichtsplattform mit kleinen Bänken. Nach der Holzbrücke nach Hummenberg nehme ich einfachheitshalber einen zementierten Feldweg mit Fahrverbot. Die Spastik hat mich sehr langsam gemacht und ich benötige extrem viel Zeit. Die gekiesten Wege und der Abschnitt mit Naturpfad kosten sehr viel Kraft. Ich gelange erst abends nach Andelfingen und zweige bereits vorzeitig nach Andelfingen hinauf ab und komme am Zivilschutzgelände Niederfeld vorbei. Die Abzweigung bei der Brücke weiter oben hätte vielleicht zwei- bis dreihundert Meter mehr Strecke benötigt. Ich komme auch so beim Dunkeln am Bahnhof weit oben an. Ich geniesse aber vorher die Silhouette von Andelfingen mit dem markanten Kirchturm und dem Schloss beim Einläuten des Sonntags. Solche Stimmungen sind die Anstrengungen wert. Die Strecke war nur 10 Kilometer lang.

Links:

-Unsere Kirche  ref-andelfingen.ch/

Andelfingen - Schloss Andelfingen
Zum Seitenanfang
17. Mai 2024: Andelfingen - Gütighausen

Die heutige Etappe ist von hohen Brücken über das tief eingeschnittene Thurtal geprägt. Der Wanderweg ist etwa acht Kilometer lang. Wegen der Nässe - es regnet am Vormittag immer noch - folge ich dem verkehrsarmen Strässchen bis Dätwil. Dort erfahre ich, dass es über die Eisenbahnbrücke der S29 Richtung Stein am Rhein einen Fussgängerübergang gibt. Ich überschreite die Brücke und geniesse einen tollen Ausblick in das Thurtal. Unterhalb von Gütighausen verläuft die Thur in zum Teil engen Schleifen Richtung Mündung. Ich gehe auf der anderen Seite Richtung Gütighausen weiter. Über diese Brücke fuhr ich vor Jahrzehnten in einem Reisebus mit anderen Gästen des Kantonsrates auf Einladung des kantonalzürcherischen Fischereiverbandes zu Besichtigungen. Ich genoss diese naturkundlichen Vormittage, die von Alfred Bartholet seitens der entsprechenden Kantonsratsgruppe koordiniert wurden.
Zum Seitenanfang
20. September 2024: Gütighausen - Uesslingen

Heute werde ich von Mady begleitet. Wir wandern gelangen ab dem Asperhof ob Gütighausen auf einen praktisch schnurgeraden Weg auf einem Damm zwischen der Thur und einem Kanal zur Brücke bei Uesslingen. Markant ist die Hängebrücke bei Niederneunforn. Die Wanderung in der milden Spätsommerstimmung hat meditativen Charakter. Das Bild mit dem Mostkrug beim Asperhof hat Mady Jaun gemacht.

Die Gehstrecke betrug 8,75 Kilometer.
Zum Seitenanfang
21. September 2024: Uesslingen - Kartause Ittingen

Heute steht von der Brücke von Uesslingen eine kurze Etappe bis zur Kartause Ittingen an. Ich überquere die Brücke und steige zur Ortsmitte von Uesslingen auf. Von dort zeigt das Wanderwegschild 40 Minuten an. Das sind ab der Brücke etwa drei Kilometer. Der Weg verläuft entlang von Feldern und Rebbergen etwas erhöht über der Thur.

Einmal lief ich von Zürich-Seebach bis zur Kartause Ittingen. Mehrmals nahm ich an Fraktionstagungen sowie Retraiten der Kirchenkreiskommission in der Karthause Ittingen teil.

Links:

Kartause Ittingen
Zum Seitenanfang
22. September 2024: Warth - Pfyn

Ich starte bei der Haltestelle Warth, Breite. Von dort geht es über die Thurbrücke und danach über einen Steg über die Murg, die dort in die Thur mündet. Ich gelange auf einen Damm. In den ersten hundert Metern verläuft dort ein schmaler Pfad, der danach in einen breiten, Weg übergeht. Auf dem schmalen Pfad kommt mir eine Frau in Tarnanzug und mit schwerem Stativ entgegen. Sie beobachtet Tiere und sagt mir, dass sie noch in der Dunkelheit im Seitenkanal Biber gesehen habe. Es gäbe auch Wildschweine.

Der Weg auf dem Damm führt mich bis nach Pfyn. Linkerhand liegt das breite Thurvorland, rechterhand ein Seitenkanal sowie ein breiter Streifen mit Auen. Von der Allmend und vom Waffenplatz Frauenfeld ist nichts zu sehen. Der Weg führt durch eine geschützte Naturlandschaft von nationaler Bedeutung.  Leider gibt es keine Sitzbänke, um zu verweilen. Ich muss mich an einem Wiesenbord hinsetzen, um zu rasten.

Die Wegstrecke betrug knapp 6 Kilometer.


Links:

Infos über Naturschutzgebiet Allmend Frauenfeld
Zum Seitenanfang
12. Oktober 2024: Pfyn, Ad Fines

Heute widme ich mich dem Städtchen Pfyn, das am Ort des früheren römischen Kastells Ad Fines entstanden ist. Das Kastell war 295 nach Christus ein Teil des Limes. Auffällig ist die lang gezogene Mauerreplika, die von unten her bereits sichtbar ist. Reste der Original-Mauern und Säulen sind an der Trotte sichtbar, die praktisch darum herum gebaut worden ist. Pfyn hiess zur Römerzeit Ad Fines.

Danach gehe ich vom erhöhten Städtchen ins Dorf hinunter und zum originellen Café Bürgi, nach dem sogar eine Postauto-Haltestelle benannt ist. Der Rundgang von der Haltestelle Biberpfad bis zum Café Bürgi ist etwa 2,25 Kilometer lang. Wenige hundert Meter ab der Haltestelle Biberpfad komme ich an einer Naturbadi vorbei, die von austretendem Grundwasser gespiesen wird.

Links:

Pfyn, Kastell Ad Fines (tg.ch)
Zum Seitenanfang
19. Oktober 2024: Pfyn - Müllheim

Von der Bushaltestelle Biberpfad bei Pfyn wandere ich bis zur Bahnstation Müllheim - Wigoltingen. Bis zur Eschikofer Brücke beträgt die angeschriebene Wanderzeit eine Stunde 15 Minuten. Bis zur Bahnstation müssen nochmals fünf Minuten veranschlagt werden. Die Wanderung verläuft meistens auf dem erhöhten Damm, der vom breiten Ufervorland und einem parallel laufenden Kanal umgeben ist.

Links:

Biberpfad Pfyn TG

Spaziergang zu den alten Eschikofer SBB Einzelstahlbrücken, Kanton Thurgau, Schweiz 2021
Zum Seitenanfang
26. Oktober 2024: Müllheim - Amlikon

Bevor ich richtig losziehe, fotografiere ich die Solaranlage am riesigen Silo der Müesli-Firma Zwicky. Sie wurde im Jahr 2002 preisgekrönt. Von der Eschikofer Brücke ist die Wanderzeit bis Amlikon mit einer Stunde 20 Minuten angegeben. Bei der Alten Thurbrücke aus Holz befindet sich das Winterquartier des Zirkus Stey. Ich komme mit Anwesenden kurz ins Gespräch. Sie sind freundlich und ich darf mich auf der Sitzbank vor dem Haus ausruhen. Einer der Männer fragt, ob er mir Wasser zu trinken bringen soll.

Danach gehe ich der Flugplatzstrasse am Flugplatz Amlikon vorbei. Die Segelflugzeuge sind bereits verpackt und für das «Einmotten» im Hangar bereit. Ich erfahre, dass hier vor allem Segelflugzeuge mittels Seilwinde starten. In einigen Fällen werden sie von einem Motorflugzeug geschleppt. An einem Föhntag konnte ein erfahrener Segelflieger via Westschweiz und dem Alpenkamm entlang bis nach Wien und zurück 1500 Kilometer ohne Motorhilfe zurücklegen. So wäre das ein umweltfreundlicher Sport! In Amlikon angekommen, stelle ich fest, dass es fast zwei Stunden bis zum nächsten Postauto nach Weinfelden dauert. Es ist Samstagnachmittag.

Links:

Solaranlage

Substanz konserviert Thurbrücke Eschikofen | Espazium

Home - Zirkus Stey

Flugplatz  Segelfliegen lernen
Zum Seitenanfang
1. November 2024: Amlikon - Weinfelden
Heute interessiert mich das riesige Industrie-Areal von Stadler Rail in Bussnang. Ich wandere vom Unterdorf Amlikon auf dem kürzesten Weg entlang eines Strässchens nach Bussnang. Auf dem Hügel stehen dort eine katholische und reformierte Kirche, wie ökumenisch vereint.

Imposant ist das Industriegelände von Stadler Rail. Ich kann es aussen herum abschreiten und gelange auf einem markierten Fussweg bis unter die Eisenbahndurchführung hindurch. Danach geht es etwa 250 Meter entlang der Landstrasse, bis ich auf einem Rasenweg nach einem halben Kilometer zur Thurbrücke gelange. Ich überquere die Thurbrücke und laufe danach bis zum Bahnhof Weinfelden.

Die Wegstrecke beträgt 6,15 Kilometer.

Links:

Kirche Bussnang

Bussnang, St. Josef | Pastoralraum Nollen-Lauchetal-Thur

Standorte - Stadler
Zum Seitenanfang
9. November 2024: Weinfelden - Kradolf

Die heutige Etappe ist 10 Kilometer lang. Ich starte bei der Haltestelle Thurland in Weinfelden. Bei Bürglen habe ich einen Blick zum historischen Kern mit Schloss und Kirche. Das Schloss dient heute als Schule. Von Kradolf bis unterhalb von Bürglen erstreckt sich ein Wehrkanal, dessen Wasser die dortigen Kraftwerke antreibt. In der Thur fliesst nur Restwasser. Es ist neblig und trocken, aber es läuft mir heute gut.

Links:

Schloss Bürglen - burgenseite.ch

-Geschichte  Gemeinde Bürglen

Home - Thurstrom :-)®
Zum Seitenanfang
16. November 2024: Kradolf - Bischofszell

Die heutige Wegdistanz beträgt 6 Kilometer oder laut Wanderwegschild eine Stunde 45 Minuten. Ich überschreite die Thur bei der Hängebrücke und folge dem Wanderweg. Dort, wo der Wanderweg beim Waldrand auf die Landstrasse trifft, wechsle ich auf die Landstrasse. Es liegt dicker Nebel, der auch das Kraftwerk Thurfeld einhüllt. Der schmale Pfad ist ob der Nebelfeuchte schmierig. Ich quere den Ort Halden, wo der Wanderweg ohnehin wieder auf die Strasse trifft.

Nach dem Ort Halden ist der Hang sowie mehr als die Hälfte der Strasse gegen die Thur hin abgerutscht. Nur zu Fuss oder mit dem Velo darf der Strassenrest passiert werden. Ich komme mit einer Einheimischen, die ihre Hunde spazieren führt, ins Gespräch. Bereits 2016 rutschte der Hang ab. Seither kann vom Ortsteil Halden aus Bischofszell nur auf einem Umweg erreicht werden. Halden ist faktisch nur ein Schlafdorf, ohne Laden, ohne OeV-Verbindung und ohne Kirche. Die Bäckerei schloss diesen Januar für immer. Die Wiederherstellung der Strasse wurde dieses Jahr von Bischofszell in einer Volksabstimmung knapp abgelehnt.

Ich komme am Muggensturm vorbei. Das Restaurant im alten Riegelbau ist dauernd geschlossen. Ich raste auf der Steinbank. Danach geht es via Alte Thurbrücke nach Bischofszell und am Rokoko Rathaus vorbei zum Bahnhof.


Links:

Bischofszell, Alte Thurbrücke

Bischofszell - Alte krumme Thurbrücke

Bischofszell - Sehenswürdigkeiten

Bischofszell - Bischofszell lehnt die Sanierung der Haldenstrasse ab
Zum Seitenanfang
Stephanstag 2026: Bischofszell - Niederbüren

Die offizielle Wanderzeit von Bischofszell bis zur Abzweigung zur Bushaltestelle in Niederbüren beträgt eine Stunde 15 Minuten und hinauf bis ins Dorf nochmals etwa 15 Minuten.

Ich gehe anfangs bis zur Steinbrücke und danach zur Strassenbrücke und von dort einem stillen Strässchen entlang, von dem aus ich einen guten Tiefblick auf die Landschaft bei Ghögg habe, wo ein Fabrikkanal Richtung Bischofszell abzweigt. In einer weiten Schleife zieht sich der Weg zum Radweg und nach dem Sornbach gelange ich auf den Thurweg.

Links:

Ghögg+: Das Thurjuwel bei Bischofszell
Zum Seitenanfang
28. Dezember 2024: Niederbüren - Felsegg

Von der Postautohaltestelle im Dorf oben gehe ich wieder an die Thur hinunter. Ab dort beträgt die Wegzeit bis Brübach eine Stunde 40 Minuten. Die Bäume und Felder sind wegen dem Nebelniederschlag weiss. Bis zur Brücke beim Thurhof sind deutlich mehr Reiterinnen und vereinzelte Reiter unterwegs als Wandersleute. Beim Flurnamen Sonnenburg liegt ein grosser Reiterhof. Hoch über dem gegenüberliegenden Ufer thront das Kloster St. Gallenberg. Der Thurhof auf der gegenüberliegenden Seite dient als Asylzentrum.

Kurz vor der Mündung der Glatt in die Thur überbrückt eine alte historische Holzbrücke die Glatt. Eine Tafel informiert, dass auf der östlichen Seite der Glatt und auf der anderen Seite der Thur das Fürstenland liegt. Ab der Brücke beginnt auf der westlichen Fluss-Seite das Toggenburg. Ich beschliesse die Wanderung beim Thurfall. Auf der einen Seite der Brücke unterhalb des Wasserfalls liegt Brübach, auf der anderen Seite der Ortsteil Felsegg von Henau. Ab dort nehme ich das Postauto. Am Brückengeländer liegen Blumen und Kerzen. Die Nachrecherche ergab, dass sich dort ein tödlicher Badeunfall ereignete.

Links:

St.Gallenberg (Glattburg) | Kloster und Kirche St. Gallus - sanktgallus.net

Mann geriet in Wasserfall: Rettungskräfte bergen Leiche aus Thur - 20 Minuten

Thur-Hochwasser beim Felsegg-Wasserfall (Video) | Uzwil
Zum Seitenanfang
Neujahrstag 2025: Felsegg - Schwarzenbach

Ich finde keine Zeitangabe für den Wanderweg, aber die Distanzangabe für den Veloweg von 6 Kilometern dürfte stimmig sein. Der Raureif bringt eine märchenhafte Landschaft hervor. Am Schluss der Wanderung erblicke ich die Eisenbahnbrücke über die Thur. Nahe der Thurbrücke liegt eine Bushaltestelle. Da der Bus nach Wil sogleich kommt, steige ich ein.
Zum Seitenanfang
6. Februar 2025: Schwarzenbach - Jonschwil

Die heutige Etappe mit 4.25 Kilometern Länge ist kurz. Am Abend habe ich in Zürich noch an einer Sitzung der Kirchenkreiskommission zu sein. Ich starte bei der Bushaltestelle Wilerstrasse, wo ich bei einer Bäckerei zuerst noch einen Kaffee trinke. Danach folge ich dem Thurweg. Es ist neblig trüb und die Landschaft vermittelt mystische Impressionen. Nach dem Aufstieg zu den Höfen bei Degenau folge ich dem asphaltierten Weg direkt nach Jonschwil. Der Nebelniederschlag lockt nicht mehr den Dreckweg zum Schachen hinab.
Zum Seitenanfang
8. Februar 2025: Jonschwil - Lütisburg
 
Heute begegne ich hilfsbereiten Menschen. Bevor der Weg ausserhalb Jonschwil zur Thur hinuntergeht, kümmert sich eine Frau, die mich überholt, darum, ob ich den steilen Abstieg schaffen würde. Sie läuft nach Bazenheid. Auf dem recht steilen Abstieg nähert sich von hinten auf dem schmalen Fahrweg ein Auto. Ich gehe im kommenden Rank zur Seite und lasse es passieren. Der Mann am Steuer bietet mir an, mit ihm hinunterzufahren. Ich danke für das Angebot und erkläre, ich müsse meine Motorik trainieren. Im kleinen Weiler unten komme ich an seinem Bauernhaus vorbei. Er bietet mir an, auf der Bank vor dem Haus abzusitzen und mich auszuruhen. Er gibt mir einen seiner selbst angebauten Äpfel und ein Glas Wasser zur Stärkung. Wir unterhalten uns, während seine beiden Kinder spielen. Er lebt gerne in seinem kleinen Paradies, das er gemietet hat.

Danach geht es weiter zum Ufer hinab und zum Kraftwerk Mühlau. Dort setze ich mich auf der von ihm empfohlenen Bank nieder, um noch etwas vor dem Aufstieg nach Bazenheid zu trinken. Ich wähle diese Seite, weil auf der anderen Seite nach Lütisburg am Wochenende kein Postauto fährt, das mich mitnehmen würde, falls die Zeit knapp würde. Auf dem Radweg hoffe ich, schneller voranschreiten zu können. Bevor ich aufbreche, taucht die Frau wieder auf. Sie läuft vom Kaffeehock in Bazenheid zurück. Sie erklärt mir, dass der Naturweg hinauf schmierig sei. Sie rutschte aus und zeigt ihre schmutzigen Hosen. Sie empfiehlt mir, den längeren Aufstieg via die Strasse nach Bazenheid zu nehmen. Es hat ein Trottoir. Ich mache das.

In der Ortsmitte oben biege ich in die Strasse ein, die mich zum von der Hauptstrasse abgetrennten Radweg nach Lütisburg und zum spektakulären Eisenbahnviadukt über den Gonzenbach führt. Beim Flurnamen Bräägg gibt es eine Käserei, die jetzt aber zuhat. Die Route ist lärmig, aber ich habe den Säntis im Blickfeld. Bevor ich wegen einer Umleitung die Strassenbrücke nach Lütisburg quere, stehe ich etwas ratlos herum. Ein Automobilist fragt mich, ob ich zum Bahnhof hinaufwolle. Er ist besorgt, ob ich es noch bei Tageslicht schaffen würde. Ich sage ihm, dass ich den Eisenbahnviadukt fotografieren wolle. Bei der Holzbrücke quere ich die Thur wieder. Der Eisenbahnviadukt steht im Gegenlicht der mittlerweile tief stehenden Sonne. Da muss ich ausprobieren, um brauchbare Bilder zu erhalten. Danach geht es via die Brücke über den kleinen Gonzenbach und dahinter zum steilen Aufstieg zur Eisenbahnstation Lütisburg. Ich bin der Auffassung gewesen, dass der Viadukt nach dem Namen des Baches, also Gonzenbach-Viadukt, heisst. Aber bei der Nachbereitung bin ich auf den Namen Guggenloch-Viadukt gestossen. Guggenloch ist der Flurname, wo der Gonzenbach in die Thur mündet. Ich erreiche noch bei guter Beleuchtung den Weiler Alt-Gonzenbach, wo der Bahnhof steht. Ich geniesse den Ausblick ins Toggenburg hinauf mit dem stolz herausragenden Säntis.

Die Wegdistanz beträgt sieben Kilometer.

Links:

Wasserkraftwerk Mühlau - rwt

Verkaufsladen  Käserei Bräägg AG

Thurbrücke, Lütisburg (SG) | Swiss Timber Bridges

BAS 3593 Guggenloch Viadukt - brueckenweb.de - brueckenweb.de
Zum Seitenanfang
16. Februar 2025: Lütisburg - Dietfurt

Die Landschaft ist verschneit. Die Route erlaubt mir Winterwandern auf aperem Grund. Von Lütisburg bis Bütschwil kann ich ein ruhiges Nebensträsschen nehmen, der in derselben Geländekammer liegt wie der zugeschneite Wanderweg. Die lokale Bevölkerung spaziert auch auf dieser Route. Von Bütschwil aus gelange ich auf dem Trottoir aus nach Dietfurt. Beide Orte sind siedlungsmässig zusammengewachsen. Bei einem Moto-Shop kann ich einkehren und etwas Kleines nehmen, da es draussen keine trockene Sitzgelegenheit gibt.

Nach der reformierten Kirche mache ich einen Abstecher zum romantisch gelegenen Wasserkraftwerk unterhalb des Soorparks. Das Areal der früheren Textilindustrie ist für Kleinbetriebe umgenutzt worden und bezieht einen Teil des Stroms aus dem kleinen Wasserkraftwerk.

Die Wegdistanz samt Abzweigung beträgt 7.3 Kilometer.

In Dietfurt gibt es eine Eisenbahnbrücke über den Dietfurtbach, allerdings nicht so imposant wie der Viadukt bei Lütisburg.


Links:

START | Meinewebsite

Brücke über den Dietfurterbach bei Dietfurt: Eisenbahn-Projekt der Toggenburger Bahn, Ansichten, Grundrisse und Schnitte - Digitaler Lesesaal
Zum Seitenanfang
20. März 2025: Dietfurt - Lichtensteig

Heute werde ich von Gisela und Mady begleitet. Die Wanderung von Dietfurt nach Lichtensteig verläuft über Feld- und Waldwege hoch über der Thur und am Schluss durch Neubauquartiere ins pittoreske Städtchen. Sie dauert eine Stunde laut Wanderwegschild. Wir haben genügend Zeit für Pausen auf sonnigen Bänken sowie am Schluss für einen Einkehr auf der Sonnenterrasse eines Kaffeehauses. Lichtensteig hat vier Museen. Vom Bahnhof unten geniessen wir einen spektakulären Blick auf die Silhouette des Städtchens.

Links:

Lichtensteig
Zum Seitenanfang
22. März 2025: Lichtensteig - Ebnat-Kappel

Die Strecke vom Bahnhof Lichtensteig zum Bahnhof Ebnat-Kappel beträgt 8,6 Kilometer. Hoch über Wattwil liegt ein ehemaliges Kapuzinerinnen-Kloster und etwas dahinter thront eine frühere Burg. Der Weg folgt den Thurschleifen durch den Ort. Nach der Steinbrücke gibt es eine Kinderbaustelle, wo Kinder mit den dortigen Materialien etwas gestalten können. Nur sehe ich keine. 

Am gegenüber liegendem Ufer gastiert der Zirkus Medrano. Bald geht es ortsauswärts und die Churfirsten dominieren mein Blickfeld bis Ebnat-Kappel. Die bekannte Bürstenfabrik Ebnat liegt beim Bahnhof. 
Links:

Kloster Wattwil

Wattwil - Ruine Iberg

Wattwil - Kinderbaustelle

CIRCUS MEDRANO | CIRCUS MEDRANO DE

Ebnat AG - Die Bürstenfabrik im Toggenburg
Zum Seitenanfang